Dr. Samuel Hahnemann (1755 – 1843) formulierte nach einem Selbstversuch mit Chinarinde das Ähnlichkeitsgesetz: Ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden. Er bemerkte, dass eine Krankheit nur mit einer Arznei geheilt werden kann, die ähnliche Symptome bei einem Gesunden erzeugt.
Die Leitidee des Ähnlichkeitsgesetzes war bereits Hippokrates im Altertum und Paracelsus im Mittelalter bekannt. Dr. Samuel Hahnemann entwickelte daraus ein eigenständiges medizinisches System mit Diagnose und Therapie.
"Die Homöopathie heilt mehr Kranke als jede andere Behandlungsmethode und ist jenseits allen Zweifels sicherer und ökonomischer. Sie ist die umfassendste medizinische Wissenschaft.“
Mahatma Gandhi (1869 – 1948)
Die homöopathischen Arzneimittel werden aus verschiedenen Substanzen wie z.B. Pflanzen, Mineralien und Tieren hergestellt. Die Ursubstanzen werden durch Verreiben, Verdünnen und Verschütteln potenziert. Je öfter ein Mittel potenziert wird, desto intensiver und länger wirkt es. Giftige Ursubstanzen verlieren durch diese Verarbeitung ihr Gift, behalten aber ihre Heilkräfte.
Der klassische Homöopath verschreibt nur Einzelmittel. Aus mehr als 2000 verschiedenen Arzneien wählt er das Mittel aus, welches eine grösstmögliche Ähnlichkeit zum Patienten hat. Auch die Dosierung wird dem Tier angepasst. Es gilt die Grundregel: Weniger ist besser als mehr.
Die Arzneimittel werden an gesunden Menschen geprüft. Bei dieser Arzneimittelprüfungen kommt niemand zu Schaden. Tierversuche sind unnötig.
Die Lebenskraft ist unsichtbar und immateriell. Daher ist sie nicht messbar. Sie sorgt für die Erhaltung des Lebens und für die Harmonie zwischen Körper, Geist und Seele. Ist die Lebenskraft stark, ist unser Körper gesund.
Die Lebenskraft kann durch verschiedene Umstände, wie z.B. Kummer, Stress, falsche Ernährung, Kälte entkräftet werden. Eine geschwächte Lebenskraft vermag den Organismus nicht mehr im Gleichgewicht zu halten. Krankheit entsteht. Die Symptome dieser Erkrankung sind die Warnsignale der Lebenskraft. Sie weist uns auf das Ungleichgewicht hin.
Die Homöopathin hat die Aufgabe der Gesundheits-Erhalterin. Sie kennt Dinge, welche die Lebenskraft verstimmen und somit die Gesundheit stören können. Neben dem Verabreichen der passenden Arznei, klärt sie die Tierbesitzer auch über die optimale Haltung Ihres Lieblings auf.
Der Homöopath erfasst und behandelt das Tier in seiner ganzen Einzigartigkeit. Er stellt dem Tierbesitzer Fragen über das Wesen, den Charakter und die körperlichen Symptome Ihres Vierbeiners. Er will sowohl die Vorlieben, Ängste und Gewohnheiten des Tieres kennen lernen als auch seine Krankheitsgeschichte. Die Gesamtheit dieser Angaben verweist auf das passende homöopathische Mittel mit der grössten Ähnlichkeit zum Patienten. Der Kranke wird behandelt und nicht nur die Krankheit.
Oftmals sieht man bereits wenige Minuten nach der Arzneimittelgabe eine Reaktion. So ist es z.B. möglich, dass sich das unruhige Tier plötzlich entspannen kann und zur Ruhe kommt. Auch ein stundenlanger, tiefer Heilschlaf ist keine Seltenheit.
Akute Erkrankungen heilen meistens schnell. Bei chronischen Erkrankungen erkennt der Tierbesitzer oftmals innerhalb der ersten Tage nach der Arzneimittelgabe eine Verbesserung der psychischen Befindlichkeit des Patienten. Vielleicht ist er wacher, aktiver und fröhlicher oder auch gelassener, zufriedener und geduldiger. Diese Veränderungen zeigen die richtige Arzneimittelwahl an. Der Heilungsprozess verläuft selbstverständlich in einem individuellen Tempo. Er ist von verschieden Faktoren abhängig.
Auch homöopathische Arzneien können falsch angewendet werden. Durch die Verabreichung von unpassenden Mitteln können Arzneimittelprüfungen entstehen. Deshalb ist die Verschreibung der richtigen Arznei durch einen seriös ausgebildeten Homöopathen unabdingbar. Neben der richtigen Arznei muss auch die Dosierung zum Patienten passen.
Eine gute homöopathische Behandlung erfordert vom Therapeuten grosse fachliche Kompetenzen und genaue Kenntnisse der Arzneimittel. Er soll aufmerksam und geduldig für Sie und Ihr Tier da sein. Mit viel Einfühlungsvermögen hört er Ihnen zu und mit gezielte Fragenstellungen setzt er das Puzzle zum Gesamtbild Ihres Tieres zusammen. Mit der anschliessenden Repertorisation wird die passende Arznei und die genaue Dosis gefunden.
Von Ihrer Seite braucht es eine gewisse Offenheit und Bereitschaft mit dem Homöopathen zusammen zu arbeiten. Es kann durchaus sein, dass in der Haltung des Tieres Anpassungen gemacht werden müssen. Um zum Ziel zu gelangen fordert dies oftmals eine gewisse Beharrlichkeit und auch Geduld.